Elixir of life! Klangfarben und Farbklänge des Wassers


„Die Erde ist nicht nur unser gemeinsames Erbe, sie ist auch die Quelle des Lebens.“ (Dalai Lama)

Werra-Sounds

Die Werra ist ein Erholungsort und landschaftliches Kleinod, leider auch ein Umweltproblem unserer Region.
Trotzdem genossen wir am Montag eine herrliche Schlauchboot-Fahrt von Wanfried nach Eschwege. Viele Stopps gaben uns Zeit zum Schauen und Hören, zum Innehalten, Fotografieren und für Audioaufnahmen mit dem Handy.


Soundscapes, Klanglandschaften, entstanden durch die Zusammensetzung und Bearbeitung von Naturgeräuschen in Verbindung mit eigenen Fotografien. Ausgewählte Bilder wurden angeordnet und in ein Filmprogramm überführt. Für die Tonspur wurden die Klangeindrücke sowie zusätzliche Aufnahmen mit Instrumenten zusammengetragen und in einen musikalischen, zu den Bildern passenden Zusammenhang gebracht. Das Ergebnis zeigt eine Bild-Klangcollage, die die sensibel wahrgenommenen Natureindrücke spiegelt und verdichtet.


Spuren der künstlerischen Freiheit

Klangskulpturen

Klangskulpturen sollen den Eindruck von klingenden Skulpturen erwecken, die als Klangblöcke würdevoll mit der Stille umgehen, die sie umgibt. [...] Jeder Klang soll hinsichtlich seiner Dynamik ganz auf sich selbst gestellt sein. Bezüglich der Dauern und der Anzahl der Skulpturen sowie der Stillephasen dazwischen gibt es keine Begrenzungen. Was aber klingt, ist vollkommen offen.
So lautet der Auszug einer übersetzten Kurzfassung der Beschreibung von John Cage zu seinen Sculptures musicales (1989).

Diese Einladung der musikalischen Offenheit und Freiheit haben wir angenommen, indem wir uns allein von der Abstraktion des ausgewählten Bildausschnittes unserer Gruppenarbeit im Stile Pollocks inspirieren ließen. Flächen, dünne und dicke Linien und Farbaufträge, Punkte, langsame und schnelle Bewegungen, aber auch die Gesamtstimmung des Bildausschnittes bestimmten Auswahl, Bearbeitung und Komposition vorwiegend elektronisch erzeugter Klänge.

Die zentrale Frage der Gestaltung war immer wieder:
Wie gehen wir „würdevoll“ mit der Stille und unserer künstlerischen Freiheit um?


„… statt mit Pinseln, Farbe auf der Leinwand zu verteilen, träufelte, schüttete, spritzte, goss, schleuderte, … er die Farbe auf eine am Boden liegende Bildfläche.“

Die von Jackson Pollock erfundene künstlerische Maltechnik „Drip–Painting“ gab uns die künstlerische Freiheit, die visuellen und akustischen Eindrücke der Exkursion auf der Werra mit dem Boot, die daraus entstandenen Bild-Klangcollagen des 2. Projekttages, Gedanken, Gefühle und nicht zuletzt die lebendige und fröhliche Stimmung im Projekt abstrakt in einem Kunstwerk sichtbar werden zu lassen.
Den Projektraum bereiteten wir dafür nach dem Vorbild des großen und weltbekannten Künstlers mit einer überdimensional großen Leinwand auf dem Boden liegend vor.

Kellen, Büchsen mit Löchern, Siebe, Luftballons und viele weitere kreativ ausgewählte Gegenstände machten es dann möglich, sehr differenziert leise und laute Spuren ohne Pinsel auf der Bildfläche zu erzeugen.

Durch die gewählte Musik im Projektraum nahm die Actionmalerei mit Spaß und rhythmischer Bewegung „Fahrt auf“.
Sich dabei von den Spuren des Vorgängers inspirieren zu lassen, den Zufall zu nutzen und „Allover!“ zu arbeiten, war die besondere kompositorische Herausforderung.

Im Ergebnis entstand ein farbenfroher, lebendiger, fröhlicher „Pollock“ im Stil des Abstrakten Expressionismus, ein Stil, der damals und heute für die Freiheit der künstlerischen Mittel und des Menschen steht.